Digitale Organisation: So funktionieren sie

Digitale Organisation

Digitale Organisationen sind Unternehmen oder Institutionen, die digitale Technologien und moderne Arbeitsweisen konsequent in ihre Strukturen, Prozesse und Kultur integriert haben. Ziel ist es, flexibler, effizienter und wettbewerbsfähiger zu sein. Sie setzen nicht nur konsequent auf den Einsatz von Technologie, sondern stellen digitale Prozesse in den Mittelpunkt ihres Handelns. Eine digitale Organisation zeichnet sich durch ihre Fähigkeit aus, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren. Innovationen werden gefördert und Entscheidungen datengetrieben getroffen.

Im Kern geht es bei digitalen Organisationen also um mehr als die Nutzung digitaler Werkzeuge. Es ist eine ganzheitliche Transformation des Unternehmens nötig, um dorthin zu kommen. Traditionelle Hierarchien und starre Prozesse weichen flexiblen und agilen Arbeitsmodellen. Diese ermöglichen es den Teams, in selbstorganisierten Strukturen zu arbeiten und rasch auf neue Herausforderungen einzugehen. Die Kultur einer digitalen Organisation basiert auf Offenheit, Experimentierfreude und einer Bereitschaft, stetig zu lernen und sich anzupassen.

Faktoren für die Notwendigkeit digitaler Organisationen

In der heutigen Geschäftswelt ist die digitale Transformation für Unternehmen unverzichtbar geworden. Die sich schneller entwickelnde Technologie, die Globalisierung und der Wandel des Arbeitsmarkts machen es notwendig. Unternehmen müssen sich den neuen Gegebenheiten anpassen. Digitale Organisationen bieten Flexibilität und Innovationskraft, die vor allem digitale Fachkräfte suchen.

Technologischer Wandel als Enabler

Technologische Innovationen verändern unsere Welt schneller als je zuvor. Neue Technologien wie Cloud-Computing, das Internet der Dinge (IoT) oder Künstliche Intelligenz (KI) haben revolutioniert, wie Unternehmen arbeiten. Traditionelle Unternehmen müssen sich diesen Entwicklungen anpassen, andernfalls verlieren sie den Anschluss.

Digitale Organisationen nutzen diese Technologien gekonnt. Automatisierte digitale Prozesse sind dort an der Tagesordnung. Die Fähigkeit, wiederkehrende Prozesse zu immer effizienter zu gestalten, steckt in der DNA einer digitalen Organisation. Mit der Einführung von Automatisierungstechnologien werden manuelle Aufgaben reduziert. Das erhöht nicht nur die Effizienz, sondern minimiert auch die Fehleranfälligkeit. Die Automatisierung von Geschäftsprozessen führt zu schnelleren Durchlaufzeiten und einer besseren Ressourcennutzung. Ein schöner Nebeneffekt: Mitarbeiten können sich auf spannende Herausforderungen fokussieren.

Gleichzeitig ermöglicht die Digitalisierung den Zugang zu neuen globalen Märkten. Unternehmen sind nicht mehr durch geografische Grenzen beschränkt, sondern können dank digitaler Plattformen weltweit agieren. Digitale Organisationen sind besser in der Lage, internationale Kunden zu bedienen und können ihre Leistungen über digitale Kanäle global vertreiben.

Steigende Kundenerwartungen und Wettbewerb

Auch das Verhalten und die Erwartungen von Kunden haben sich grundlegend verändert.  Moderne Kunden erwarten heute mehr denn je schnelle, personalisierte und nahtlose Erlebnisse über alle Kanäle hinweg. Die digitale Transformation hat zu einem Umdenken in der Beziehung zwischen Unternehmen und ihren Kunden geführt. Kunden  erwarten zunehmend ein hohes Maß an Transparenz. Wo ist mein Paket? Wann kommt der Servicetechniker? Digitale Organisationen können diesen Erwartungen gerecht werden, indem sie personalisierte Angebote, schnelle Reaktionszeiten und ein einheitliches Kundenerlebnis bieten.

Durch den Einsatz von CRM-Systemen oder Marketing-Automatisierung können Unternehmen ihren Kunden ein maßgeschneidertes Erlebnis bieten. Kundenzentrierung wird zur Grundlage des Geschäftsmodells, indem Unternehmen die Daten und Technologien nutzen, um relevante Erlebnisse zu schaffen. Das gilt besonders für B2C-Geschäftsmodelle, aber auch im B2B werden digitale Prozesse zunehmend zum Differenzierungsmerkmal.

Gleichzeitig hat die Digitalisierung den Wettbewerb verschärft. Neue, digital fokussierte Startups treten auf den Markt und setzen bestehende Geschäftsmodelle unter Druck. Diese neuen Wettbewerber haben keine veralteten Strukturen oder Systeme. Sie können daher schneller und flexibler agieren. Digitale Organisationen können mit ähnlicher Agilität wie Startups arbeiten, wodurch sie mit diesen konkurrieren und führend bleiben.

Neue Arbeitsweisen und Unternehmenskultur

Das Arbeiten hat sich im Zuge der Digitalisierung von Unternehmen dramatisch verändert. Traditionelle Arbeitsmodelle, die auf starren Bürozeiten und festen Strukturen basieren, weichen zunehmend flexiblen, ortsunabhängigen Arbeitsweisen. Dies stellt Unternehmen vor die Herausforderung, Arbeitsstrukturen zu schaffen, die den Anforderungen der gesamten Belegschaft gerecht werden.

Es stellt sich auch regelmäßig die Frage nach der Unternehmenskultur. Eine digitale Organisation fördert eine Innovationskultur, die auf Schnelligkeit und kontinuierlicher Verbesserung basiert. Mitarbeiter arbeiten häufig agil und experimentieren mit neuen Technologien. Sie haben die Freiheit, kreative Lösungen zu entwickeln. Diese Kultur der Offenheit und des Experimentierens fördert Innovationen und ermöglicht es Unternehmen, neue Wege zu beschreiten.

Innovationsdruck und Anpassungsfähigkeit

In einer Welt, die sich ständig verändert, müssen Unternehmen innovativ sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Digitale Organisationen sind besser in der Lage, Innovationen schnell voranzutreiben, da sie iterativ arbeiten, abteilungsübergreifend kooperieren und offen für neue Ideen und Ansätze sind.

Darüber hinaus macht die Digitalisierung Unternehmen anpassungsfähiger. Digitale Organisationen haben die Flexibilität, sich schnell auf Marktveränderungen einzustellen und neue Chancen zu nutzen. Sie sind in der Lage, Geschäftsmodelle schnell zu ändern, digitale Innovationen umzusetzen und neue Märkte zu erschließen. Diese Agilität ist der Schlüssel, um im heutigen dynamischen und wettbewerbsintensiven Umfeld zu bestehen.

Kernmerkmale einer digitalen Organisation

Mitarbeiter in digitalen Organisationen profitieren von mehr Eigenverantwortung und kreativer Freiheit. Diese Elemente führen zu einer höheren Arbeitszufriedenheit, einem stärkeren Engagement und einer besseren Bindung an das Unternehmen. Die Möglichkeit, in autonomen Teams zu arbeiten und Entscheidungen selbst zu treffen, gibt den Mitarbeitern das Gefühl, einen echten Einfluss auf den Unternehmenserfolg zu haben.

Digitale Organisationen zeichnen sich durch eine Reihe von Merkmalen aus, die es ihnen ermöglichen, auf die Herausforderungen der modernen Geschäftswelt zu reagieren. Diese Merkmale betreffen sowohl die technologische als auch die organisatorische Struktur sowie die Unternehmenskultur. Im Folgenden beleuchten wir, wie sich digitale Organisationen von traditionellen Unternehmen unterscheiden.

Agilität im Arbeitsalltag

Agilität ist eines der zentralen Merkmale digitaler Organisationen. Sie ist in digitalen Organisationen nicht nur ein technischer Begriff, sondern ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur. Es geht darum, schnell auf Veränderungen zu reagieren, in kurzen Iterationen zu arbeiten und kontinuierlich zu verbessern. Das ermöglicht es Unternehmen, sich schnell an Marktveränderungen, Kundenanforderungen und neue technologische Entwicklungen anzupassen. 

Digitale Organisationen arbeiten häufig mit agilen Methoden wie Scrum oder Kanban. Das ermöglicht es, Projekte in kurzen Zyklen (Sprints) zu planen, zu entwickeln und zu überprüfen. Diese iterative Vorgehensweise stellt sicher, dass Organisationen flexibel bleiben und rasch auf Feedback und Veränderungen reagieren können.

Agilität beschränkt sich nicht nur auf die Projektarbeit, sondern erstreckt sich auf das gesamte Unternehmen. In einer digitalen Organisation gibt es dadurch flache Hierarchien, schnelle Entscheidungsprozesse und eigenverantwortliche Teams. So sind digitale Organisationen in der Lage, Produkte schneller zu entwickeln und kundenorientierte Lösungen anzubieten.

Vernetzung und gelebte Kollaboration

Digitale Organisationen zeichnen sich durch eine hohe Vernetzung sowohl innerhalb des Unternehmens als auch mit externen Partnern und Kunden aus. Die Nutzung digitaler Tools für Kommunikation und Zusammenarbeit ermöglicht es Teams, standortübergreifend und in Echtzeit zu kooperieren. Kollaborationsplattformen erleichtern den Austausch von Informationen und die Koordination von Projekten. Dadurch werden die Produktivität und die Innovationskraft gesteigert.

Dank digitaler Plattformen können Unternehmen mit Lieferanten, Kunden oder anderen Unternehmen in Echtzeit kommunizieren, wodurch die gesamte Wertschöpfungskette effizienter und transparenter wird. Diese enge Vernetzung ermöglicht es, schneller auf Veränderungen in der Lieferkette zu reagieren. Auch neue gemeinsame Plattformen oder Collaborative Consumption werden durch (digitale) Kooperation möglich.

Innerhalb digitaler Organisationen spielen Netzwerke und Wissensaustausch eine wichtige Rolle. Anstatt in isolierten Abteilungen zu arbeiten, fördern digitale Organisationen interdisziplinäre Teams. Sie  arbeiten gemeinsam an Lösungen und bündeln ihre Expertise. Das führt zu einer stärkeren Innovationskultur, da verschiedene Perspektiven zusammenkommen und so neue Ansätze entstehen.

Datengetriebene Entscheidungsfindung

In digitalen Organisationen spielen Daten eine zentrale Rolle bei der Entscheidungsfindung. Daten werden nicht nur gesammelt, sondern auch aktiv für fundierte Entscheidungen  genutzt. Zudem werden Geschäftsprozesse datengetrieben optimiert. Durch den Einsatz von Analytics oder KI können digitale Organisationen Muster und Trends in großen Datenmengen erkennen. Daraus lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen ableiten.

Ein datengetriebenes Unternehmen nutzt beispielsweise Daten, um:

  • Kundensegmente besser zu verstehen
  • das Verhalten von Nutzern zu analysieren 
  • personalisierte Marketingstrategien zu entwickeln

Auch interne Prozesse werden durch Daten effizienter gestaltet (z.B. Produktionsplanung oder Personalmanagement). Datengetriebene Unternehmen sind in der Lage, Entscheidungen präziser und schneller zu treffen und Risiken besser zu managen. Auch prädiktive Analysen sind möglich, um zukünftige Entwicklungen zu antizipieren und im Vorhinein Maßnahmen zu ergreifen.

Kundenzentrierung und Personalisierung

Digitale Organisationen stellen den Kunden in den Mittelpunkt ihres Handelns. Sie nutzen digitale Technologien, um Kundenbedürfnisse besser zu verstehen und personalisierte Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Durch den Einsatz von CRM-Systemen oder Marketing-Automatisierung können Unternehmen maßgeschneiderte Kundenerlebnisse schaffen.

Personalisierung ist ein Schlüsselmerkmal digitaler Organisationen. Personalisierte Angebote in Echtzeit verbessern die Kundenerfahrung und stärken die Kundenbindung. Digitale Organisationen passen sich dynamisch den Kundenbedürfnissen an und sind in der Lage, ihre Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich zu optimieren.

Darüber hinaus setzen digitale Organisationen auf Omnichannel-Strategien, um den Kunden eine nahtlose Erfahrung über alle Kontaktpunkte hinweg zu bieten. Ob über Websites, mobile Apps oder physische Geschäfte: digitale Organisationen sorgen dafür, dass ihre Kunden immer ein konsistentes und reibungsloses Erlebnis haben. Das führt nicht nur zu höherer Kundenzufriedenheit, sondern auch zu langfristiger Loyalität.

Technologische Grundlagen digitaler Organisationen

Eine durchdachte IT-Infrastruktur ist die Basis für Flexibilität, Effizienz und Innovationsfähigkeit in digitalen Organisationen. Ohne die Integration moderner Technologien wäre es nicht möglich, die volle Bandbreite der Digitalisierung zu nutzen. Volldigitale Unternehmen benötigen stabile und gleichzeitig dynamische Systeme, die es ihnen ermöglichen, schnell auf neue Herausforderungen und Chancen zu reagieren. Diese digitalen Infrastrukturen fußen in der Regel auf einer Kombination der folgenden Faktoren: 

Cloud Infrastruktur

Cloud-Computing ist ein zentrales Element der digitalen Transformation und bildet das Rückgrat für die IT-Infrastruktur moderner Organisationen. Der Wechsel von traditionellen lokalen Servern zu Cloud-basierten Diensten ermöglicht es Unternehmen, ihre IT-Landschaften skalierbarer und kosteneffizienter zu gestalten.



Bei steigendem Datenaufkommen oder höherem Speicherbedarf können Cloud-Lösungen einfach und schnell angepasst werden, ohne dass in zusätzliche Hardware investiert werden muss. Diese Skalierbarkeit ist besonders wichtig für Unternehmen, die auf schnelle Veränderungen im Marktumfeld reagieren müssen. Mehr oder weniger Nachfrage durch saisonale Schwankungen lässt sich damit auch in den IT-Kosten flexibel abbilden.

Infrastruktur als Service (IaaS) und Software als Service (SaaS) sind zwei beliebte Cloud-Modelle. Mit IaaS und SaaS können Unternehmen ihre Infrastruktur und Softwarelösungen aus der Cloud beziehen. Das reduziert die Notwendigkeit, eigene teure IT-Systeme zu unterhalten. Es wandelt fixe und variable Kosten um. Es reduziert auch den Wartungsaufwand. Gleichzeitig können Unternehmen so jederzeit auf die neuesten technologischen Entwicklungen zugreifen. Dies ist sehr wertvoll, da Unternehmen nicht nur Kosten senken, sondern auch Innovationszyklen beschleunigen können.

Automatisierung und Künstliche Intelligenz (KI) 

Diese beiden Trends sind starke Treiber der Effizienzsteigerung in digitalen Organisationen. Sie ermöglichen es, wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren, komplexe Daten zu verarbeiten und Entscheidungsprozesse zu verbessern.

Robotic Process Automation (RPA) ist eine Technologie, die es Unternehmen ermöglicht, manuelle, repetitive Prozesse durch Software-Roboter zu automatisieren. Typische Anwendungsfelder sind die Automatisierung von Buchhaltungsprozessen, die Bearbeitung von Bestellungen oder Serviceanfragen. RPA führt zu signifikanten Zeit- und Kosteneinsparungen, während die Genauigkeit der Prozesse verbessert wird.

KI geht einen Schritt weiter als RPA. Sie ermöglicht es, intelligente Systeme zu entwickeln. Diese lernen datenbasiert. KI wird in digitalen Organisationen für zahlreiche Anwendungen genutzt, darunter prädiktive Analysen, die Erstellung oder Bearbeitung von Marketinginhalten (Texte, Bilder, Videos), die Betrugserkennung und die Optimierung von Lieferketten. Durch maschinelles Lernen kann KI stetig verbessert werden, um immer präzisere Ergebnisse zu liefern.

Big Data und Analytics

Digitale Organisationen sammeln und verarbeiten riesige Datenmengen – dies wird als Big Data bezeichnet. Der strategische Vorteil von Big Data liegt in der Fähigkeit, eigene, komplexe Datenmengen schnell zu analysieren und daraus wertvolle Erkenntnisse zu ziehen. Digitale Unternehmen nutzen Analytics-Tools, um Muster, Korrelationen und Trends zu identifizieren. Ein wesentlicher Vorteil ist die Möglichkeit aus eigenen Daten, prädiktive Modelle zu erstellen, die zukünftige Entwicklungen voraussagen. Diese Modelle helfen digitalen Organisationen, Ressourcen effizienter zu planen und rechtzeitig auf Marktveränderungen zu reagieren.

Digitale Organisationen setzen Datenanalyse auch intern ein, um ihre Prozesse zu optimieren. Dies reicht von der Überwachung der Produktionsleistung über die Optimierung von Lieferketten bis hin zur Personalplanung. Durch die kontinuierliche Überwachung und Analyse interner Daten können diese Unternehmen schneller Anpassungen vornehmen.

Internet of Things (IoT) und Vernetzung

IoT ist eine der wichtigsten Technologien, die es digitalen Organisationen ermöglicht, physische und digitale Welten zu verbinden. Durch die Vernetzung von Geräten mit Softwarekomponenten können Unternehmen Daten in Echtzeit erfassen. Auf dieser Basis Prozesse zu automatisieren ist insbesondere für das Supply Chain Management von entscheidender Bedeutung.

Im Produktionsumfeld spielt das Internet der Dinge eine zentrale Rolle, um Maschinen miteinander zu vernetzen und Produktionsprozesse effizienter zu gestalten. Auch in der Fertigung oder im Maschinenbau ist es hochrelevant. Diese Vernetzung wird oft als Industrie 4.0 bezeichnet. Intelligente Fabriken können durch den Einsatz von IoT-Technologien die Produktion überwachen und optimieren. Hierzu bedarf es allerdings einer fortschrittlichen ERP-Software in der Produktion.

Auch in anderen Branchen setzen Unternehmen auf IoT-Lösungen, um intelligente Produkte anzubieten. Beispiele hierfür sind vernetzte Haushaltsgeräte, Wearables oder smarte Fahrzeuge, die Nutzungsdaten sammeln und darauf basierend individuelle Services anbieten. Logistikbetrieben ermöglichen IoT-Anwendungen die Überwachung des gesamten Lieferprozesses. Dies stiftet einen großen Mehrwert in Kombination mit einem gut implementierten ERP in der Logistik. Vernetzte Sensoren können den Standort und Zustand der Waren überwachen. Das führt zu einer besseren Planbarkeit, niedrigeren Kosten und einer höheren Transparenz in der Lieferkette.

Cybersicherheit und Datenschutz

Mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung von Systemen steigt auch das Risiko von Cyberangriffen. Cybersicherheit ist daher eine grundlegende Anforderung für digitale Organisationen, um ihre Systeme und Daten vor Angriffen und Missbrauch zu schützen. 

Digitale Organisationen setzen umfassende Sicherheitsmaßnahmen ein. Dazu gehören Firewalls, Verschlüsselung und Multi-Faktor-Authentifizierung. Zudem werden kontinuierliche Sicherheitsüberprüfungen und Updates durchgeführt, um neu auftretende Bedrohungen abzuwehren. Um im Fall eines Vorfalls schnell reagieren zu können, verfügen digitale Organisationen über Notfallpläne, sogenannte Incident Response-Pläne. Diese legen fest, wie bei einem Cyberangriff vorzugehen ist, um den Schaden zu minimieren und den Betrieb schnellstmöglich wiederherzustellen.

Neben der technischen Sicherheit spielt auch der rechtliche Schutz der Daten eine wichtige Rolle. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die geltenden Datenschutzgesetze einhalten. Digitale Organisationen entwickeln deshalb klare Datenschutzrichtlinien, um den verantwortungsvollen Umgang mit personenbezogenen Daten zu gewährleisten.

7 Anforderungen an Führungskräfte in digitalen Organisationen

In digitalen Organisationen spielen Führungskräfte eine zentrale Rolle. Sie ebnen den Weg für den Wandel, die Nutzung neuer Technologien und neue Geschäftsmodelle. Digitale Führung bedeutet aber, mehr als technologische Veränderungen voranzutreiben. Auch die Schaffung einer innovationsfreundlichen und agilen Unternehmenskultur gehört dazu. Das ermöglicht es, die Vorteile der digitalen Transformation voll auszuschöpfen. 

Nicht nur über technisches Wissen müssen Führungskräfte in digitalen Organisationen verfügen, sondern auch in der Lage sein, Teams zu inspirieren und kontinuierliche Lernprozesse zu fördern. Sie übernehmen eine Vorreiterrolle und haben eine Vorbildfunktion, um die Unternehmenskultur auf die neuen Herausforderungen ausrichten. 

Die Anforderungen sind also hoch! Die Schlüsselfunktionen von Führungskräften in digitalen Organisationen haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

FähigkeitBeschreibung
Technologie in die Strategie integrieren Digitale Führungskräfte müssen ein tiefes Verständnis für technologische Entwicklungen und deren potenzielle Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Sie sollten technologische Trends erkennen und in die Unternehmensstrategie integrieren. Ziel: Sicherstellen, dass digitale Technologien als Katalysator für Wachstum und Innovation genutzt werden.
Vision und Inspiration Führungskräfte in digitalen Organisationen müssen nicht nur technologische Veränderungen treiben, sondern auch eine klare Vision für die Zukunft des Unternehmens entwickeln und diese überzeugend vermitteln. Diese Vision sollte den Weg der Transformation inspirierend aufzeigen, sodass die Teams motiviert sind, den Wandel aktiv mitzugestalten. 
Kommunikation des WandelsEs ist wichtig, den digitalen Wandel klar und transparent zu kommunizieren, um die Mitarbeiter auf die Transformation einzustimmen. Führungskräfte müssen aufzeigen, welche Chancen diese bietet,

Ziel: Regelmäßige Kommunikation vermeidet Missverständnisse und baut Ängste ab.
RisikomanagementEine digitale Transformation bringt auch Risiken mit sich. Führungskräfte müssen technologische Risiken wie Datenschutzverletzungen oder Cybersicherheitsprobleme erkennen und managen. Gleichzeitig sollten sie in der Lage sein, potenzielle Widerstände gegen Veränderungen im Unternehmen frühzeitig zu erkennen und aktiv anzugehen. Dies kann durch Weiterbildungsprogramme geschehen, die das Verständnis und die Akzeptanz für neue Technologien fördern.

Ziel: Eine klare Strategie für den Umgang mit Risiken und Widerständen entwickeln.
Coaching und MentoringDigitale Führungskräfte müssen Verantwortung an ihre Teams delegieren und den Mitarbeitern das Vertrauen entgegenbringen, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Dies wird durch ein Umfeld unterstützt, in dem Führungskräfte als Coaches oder Mentoren agieren, um die persönliche und fachliche Entwicklung der Mitarbeiter zu fördern. Das stärkt nicht nur die Selbstständigkeit der Mitarbeiter, sondern auch deren Innovationskraft, indem sie kontinuierlich lernen und ihre Fähigkeiten erweitern.
Ziel: Eigenverantwortliche Mitarbeiter entwickeln, die ihre Fachkompetenz eigenständig einsetzen. Das führt zu mehr Geschwindigkeit in der Umsetzung.
Förderung interdisziplinärer ZusammenarbeitInnovation entsteht oft an den Schnittstellen zwischen Disziplinen. Führungskräfte sollten den Mitarbeitern Raum für kreative Lösungsansätze geben und die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern. Das gehört auch die Einführung agiler Arbeitsmethodik. Dies kann durch Innovationslabore, Hackathons o.ä. geschehen, bei denen Mitarbeiter außerhalb der gewohnten Strukturen denken. 
Ziel: Durch die Bündelung unterschiedlicher Perspektiven können kreative Lösungen entwickelt und innovative Produkte rascher auf den Markt gebracht werden.
Offene FehlerkulturIn digitalen Organisationen sind Fehler unvermeidlich. Wer neue Technologien einführen oder Geschäftsmodelle erproben möchte, wird nicht alles beim ersten Versuch schaffen. Eine offene Fehlerkultur erlaubt es den Mitarbeitenden, aus Misserfolgen zu lernen und anderen davon zu berichten.
Ziel: Fehler nicht als Versagen betrachten, sondern als notwendiger Teil des Innovationsprozesses. Dabei gilt es, Learnings aber auch zu dokumentieren und zu teilen.

Digitale Organisationsstrukturen

Digitale Organisationen zeichnen sich durch flache Organisationsstrukturen aus. Diese ermöglichen es ihnen, schneller und innovativer zu agieren. Im Gegensatz zu traditionellen hierarchischen Strukturen setzen digitale Organisationen auf Vernetzung, Selbstorganisation und dezentrale Entscheidungen. Diese neuen Strukturen fördern nicht nur die Effizienz, sondern schaffen auch ein Umfeld, in dem Kreativität und Kooperation gedeihen.

Flache Hierarchien und dezentrale Strukturen

Eine der auffälligsten Gemeinsamkeiten digitaler Organisationen ist die Abkehr von traditionellen hierarchischen Strukturen hin zu flachen Hierarchien. Die Führungsebene ist minimal vorhanden, was die Entscheidungsprozesse beschleunigt und vereinfacht.

In flachen Hierarchien haben Mitarbeitende mehr Autonomie und Verantwortung, Entscheidungen direkt zu treffen. Sie müssen für vieles nicht auf Zustimmung “von oben” warten. Das sorgt dafür, dass ad hoc Entscheidungen näher an den Kundenbedürfnissen getroffen werden. So wird die Geschwindigkeit insgesamt erheblich gesteigert.

Flache Strukturen fördern zudem die Zusammenarbeit zwischen Teams und Abteilungen, da es weniger Barrieren gibt. Mitarbeiter fühlen sich ermutigt, ihre Ideen einzubringen. Das  stärkt die Innovationskraft des Unternehmens.

Exkurs: Selbstorganisierte Teams und Holacracy

Teamautonomie ist ein zentrales Element digitaler Organisationsstrukturen. Digitale Unternehmen und Startups setzen auf selbstorganisierte Teams, die ihre Arbeit eigenständig planen und umsetzen. Diese Teams haben die Freiheit, ihre Aufgaben selbst zu gestalten, solange sie auf die Strategie einzahlen. Die Zielerreichung wird nach wie vor zentral gesteuert (z.B. über OKRs).

In selbstorganisierten Teams entscheiden die Mitarbeiter eigenständig über ihre Arbeitsweise, Aufgabenverteilung und Prioritäten. Das schafft eine Kultur der Verantwortlichkeit. Die Teams können ihre Abläufe an aktuelle Herausforderungen anpassen, ohne großen externen Abstimmungsbedarf.

Holacracy ist eine besondere Form der Selbstorganisation. Dabei handelt es sich um ein strukturiertes System, das auf verteilter Autorität basiert. Anstelle traditioneller Führungspersonen werden in Holacracy klare Rollen definiert, die den Mitgliedern der Organisation übertragen werden. Jede Rolle hat festgelegte Verantwortlichkeiten. Die Entscheidungen werden auf der Ebene der Rolleninhaber getroffen, ohne dass eine hierarchische Kontrolle erforderlich ist.

In der Holacracy arbeiten die Teams in sogenannten Kreisen, die eine bestimmte Aufgabe oder Funktion im Unternehmen abdecken. Jeder Kreis ist autonom und trifft Entscheidungen eigenständig. Die klassische Rolle der Führungskraft existiert nicht mehr in der traditionellen Form. Diese dezentrale Arbeitsweise ermöglicht es den Teams, flexibler auf Veränderungen zu reagieren und die Effizienz zu steigern.

Agile Arbeitsmethoden

Agile Arbeitsmethoden sind das Rückgrat digitaler Organisationen, da sie Flexibilität und Geschwindigkeit in einer sich schnell verändernden Umgebung fördern. Im Gegensatz zu traditionellen Arbeitsmethoden ermöglichen agile Methoden eine iterative Arbeitsweise.

Zu den bekanntesten agilen Methoden gehören Scrum, Kanban und Lean Management. Alle haben ein gemeinsames Ziel: die Produktivität steigern und auf Veränderungen schnell reagieren. Diese Methoden bieten den notwendigen Rahmen für digitale Organisationen, um Projekte effizient umzusetzen. Sie benötigen aber ein hohes Maß an Ownership im Team.

Ein zentrales Merkmal agiler Arbeitsmethoden sind die Prinzipien der kontinuierlichen Verbesserung und der schnellen Iterationen. Statt Projekte von Anfang bis Ende zu planen und dann umzusetzen, basiert die Arbeit in digitalen Organisationen auf Zyklen. Während dieser Phasen arbeiten die Teams ungestört an den priorisierten Aufgaben.

Agile Methoden benötigen regelmäßige Feedbackschleifen. Sie setzen Reviews und Retrospektiven ein, wodurch das Team sofort Probleme oder Verbesserungspotenziale berücksichtigen kann. Diese Vorgehensweise bietet auch die Möglichkeit, Stakeholder und Kunden in den Entwicklungsprozess einzubinden. So können ihre Rückmeldungen direkt in das Produkt einfließen.

Digitale Organisationen entstehen nicht über Nacht

Wie du siehst, zeichnen sich digitale Organisationen durch eine Reihe von Besonderheiten aus. Außerdem benötigen sie solide technische Grundlagen, um zu gedeihen. Auch die Rolle von Führungskräften ist in modernen Organisationsstrukturen mit schlanken Prozessen eine völlig andere. 

Aber bedenke: Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut. Je früher du dich mit dem Unternehmen auf die Reise zu einer digitalisierten Organisation machst, desto besser für Mitarbeitende, Kunden und Gesellschafter. Gerne begleiten wir dich auf dem Weg als Reiseführer.

johannes

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