ERP Systeme in der Produktion: Worauf es ankommt

ERP Produktion

Stell dir vor, du leitest ein produzierendes Unternehmen und kämpfst täglich mit der Herausforderung, alle Geschäftsprozesse nahtlos zu koordinieren. Genau hierbei unterstützen ERP-Systeme im Tagesgeschäft massiv. In der Produktion sind diese Systeme besonders wertvoll, da sie dir helfen, Ressourcen effizient zu verwalten, Produktionsabläufe zu optimieren und Daten in Echtzeit zu analysieren.

Die Bedeutung von ERP-Systemen in der Produktion kann kaum überbetont werden. In einer Branche, in der Zeit und Präzision entscheidend sind, bieten ERP-Systeme die Möglichkeit, Prozesse zu straffen und die Produktivität zu steigern. Durch die Integration verschiedener Abteilungen wie Fertigung, Einkauf, Materialwirtschaft und Vertrieb in einer einzigen Plattform, stellst du sicher, dass die Zusammenarbeit effektiver abläuft.

In diesem Artikel wirst du erfahren, welche Vorteile ERP-Systeme speziell in der Produktion  bringen und welche Hindernisse es gibt. Außerdem geben wir dir wertvolle Erfolgsfaktoren, Best Practices und branchenspezifische Anforderungen an die Hand, damit du nach erfolgreicher ERP-Einführung das volle Potenzial von ERP-Systemen in der Produktion ausschöpfen kannst.

5 Vorteile von ERP-Systemen in der Produktion

  1. Verbesserte Effizienz und Produktivität: Stell dir vor, du kannst viele deiner täglichen Geschäftsprozesse automatisieren und dadurch deutlich effizienter arbeiten. Genau das ermöglicht dir ein ERP-System. Durch Automatisierungen oder besseren ERP-Prozessen bringst du Effizienz in deine Produktionsplanung, Bestandsverwaltung oder Auftragsverfolgung. Damit reduzierst du manuelle Arbeit und steigerst die Produktivität deines Unternehmens. Dies führt nicht nur zu einer schnelleren Auftragsabwicklung, sondern auch zu einer erheblichen Reduzierung von Fehlern, die durch manuelle Eingaben entstehen können.
  2. Echtzeit-Datenanalyse und -Berichterstattung: Ein weiterer großer Vorteil eines ERP-Systems ist die Möglichkeit, Daten in Echtzeit zu analysieren und Berichte zu erstellen. Du erhältst sofortigen Zugriff auf wichtige Informationen, die dir helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Ob es um die Überwachung der Produktionsleistung, die Analyse von Verkaufszahlen oder die Optimierung von Lagerbeständen geht – dank deinem Softwaresystem hast du alle relevanten Daten auf einen Blick. So ermöglicht dir das ERP eine optimale Produktionsplanung und -steuerung sowie präzisere und schnellere Entscheidungen.
  3. Verbesserte Bestands- und Lagerverwaltung: Ein ERP-System hilft dir, deine Bestände effizient zu verwalten und Lagerkosten zu senken. Durch die Automatisierung der Bestandsverwaltung kannst du Überbestände und Fehlbestände vermeiden. Das System überwacht kontinuierlich deine Lagerbestände und gibt dir Warnungen, wenn Nachbestellungen erforderlich sind. Dies führt zu einer Erhöhung der Liefergenauigkeit und -geschwindigkeit, da du immer genau weißt, welche Materialien und Produkte verfügbar sind. Zudem kannst du so Lagerkosten minimieren und die Effizienz in der Lagerhaltung steigern.
  4. Integration von Geschäftsprozessen: Die Integration von Geschäftsprozessen ist einer der größten Vorteile eines ERP-Systems. Indem du alle Abteilungen und Funktionen deines Unternehmens in einer einzigen Plattform vereinst, kannst du die Zusammenarbeit und Kommunikation erheblich verbessern. Produktions-, Finanz- und Vertriebsdaten werden harmonisiert und stehen allen relevanten Abteilungen zur Verfügung. Dies führt zu einer besseren Abstimmung und Koordination zwischen den Teams und ermöglicht es dir, Probleme schneller zu identifizieren und zu lösen.
  5. Erhöhte Kundenzufriedenheit: Ein zufriedener Kunde ist das Ziel jedes Unternehmens, und ein ERP-System kann dir dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen. Durch die Verbesserung der Produktqualität und -lieferzeiten sowie die Möglichkeit, personalisierte Kundenbetreuung und -services anzubieten, kannst du die Zufriedenheit deiner Kunden erheblich steigern. Ein ERP-System gibt dir die Werkzeuge an die Hand, um schneller auf Kundenanfragen zu reagieren, Aufträge präziser abzuwickeln und die gesamte Kundenerfahrung zu verbessern. Dies führt nicht nur zu zufriedeneren Kunden, sondern auch zu einer höheren Kundenbindung und -loyalität.

Hindernisse für ERP-Software in der Produktion

Hohe Implementierungskosten

Wenn du über den Einsatz eines professionellen ERP-Systems nachdenkst, wirst du schnell feststellen, dass die Kosten eine bedeutende Herausforderung darstellen können. Die initialen Investitionskosten für Lizenzen, Hardware und die Implementierung selbst sind oft hoch. 

Darüber hinaus musst du laufende Wartungs- und Upgrade-Kosten einkalkulieren. Diese finanzielle Hürde kann gerade für kleinere Unternehmen hoch sein. Es ist wichtig, eine gründliche Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen und sicherzustellen, dass die langfristigen Vorteile die anfänglichen Kosten rechtfertigen.

Komplexität der Implementierung

Die Implementierung eines ERP-Systems ist ein komplexer Prozess, der eine sorgfältige Planung und Koordination erfordert. Du musst das System an die spezifischen Geschäftsprozesse deines Unternehmens anpassen, was Zeit und Ressourcen in Anspruch nimmt. Eine weitere Herausforderung besteht darin, das ERP-System nahtlos mit bestehenden Systemen und Anwendungen zu integrieren. Dies kann technische Probleme verursachen und erfordert oft die Unterstützung erfahrener IT-Spezialisten. 

Eine detaillierte Implementierungsstrategie und ein klar definierter Projektplan sind entscheidend, um diese Komplexität zu bewältigen. Beispiel: Ein ERP in der Lebensmittelproduktion funktioniert anders als für Autoteile.

Einbindung und Schulung der Mitarbeiter

Die Einbindung deiner Mitarbeiter in den Implementierungsprozess ist entscheidend für den Erfolg des ERP-Systems. Von Anfang an solltest du offene Kommunikation fördern und deine Mitarbeiter in den Prozess einbeziehen. Dies schafft Akzeptanz und Verständnis für die Veränderungen, die das neue System mit sich bringt. 

Umfangreiche Schulungsprogramme sind ebenfalls unerlässlich. Sie sollten sowohl die technischen Aspekte des ERP-Systems als auch die neuen Arbeitsprozesse abdecken. Fortlaufende Schulungen und Support stellen sicher, dass deine Mitarbeiter das System effektiv nutzen können und sich bei Fragen oder Problemen unterstützt fühlen.

Veränderungsmanagement

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist das Management der Veränderungsprozesse im Unternehmen. Deine Mitarbeiter müssen die Notwendigkeit neuer Systeme und Prozesse verstehen, um sie effektiv nutzen zu können. Dies erfordert umfassende Kommunikation. Sowohl die technischen Gründe als auch die Notwendigkeit für neue Arbeitsabläufe müssen erläutert werden. 

Natürlich kann es auch Widerstand gegen diese Veränderungen geben. Es ist wichtig, ein effektives Veränderungsmanagement zu implementieren, um die Akzeptanz und Unterstützung der Mitarbeiter zu gewinnen. Eine offene Kommunikation und die proaktive Einbindung der Mitarbeiter in das Projekt können hierbei hilfreich sein.

Monitoring und kontinuierliche Verbesserung

Nach der Implementierung des ERP-Systems ist es wichtig, das System regelmäßig zu überwachen und kontinuierlich zu verbessern. Führe regelmäßige Überprüfungen durch, um sicherzustellen, dass das System wie erwartet funktioniert und die gewünschten Ergebnisse liefert. Nutze auch das Feedback deiner Mitarbeiter und analysiere die Systemnutzung, um Optimierungspotenziale zu identifizieren. 

Eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Software hilft dir, das ERP-System an sich ändernde Geschäftsanforderungen anzupassen. So kannst du die Effizienz und Produktivität deines Unternehmens weiter steigern.

Erfolgsfaktoren und Best Practices

Die erfolgreiche Implementierung eines ERP-Systems in der Produktion hängt von mehreren wesentlichen Erfolgsfaktoren ab. Wenn du diese Faktoren berücksichtigst, erhöhst du damit die Wahrscheinlichkeit, dass dein ERP-Projekt reibungslos verläuft und die gewünschten Ergebnisse liefert.

Realistische Zeitpläne setzen

Es ist wichtig, realistische Zeitpläne für die Implementierung festzulegen. Unterschätze nicht den Aufwand und die Zeit, die für die Anpassung, Schulung und Integration des Systems erforderlich sind. Ein zu optimistischer Zeitplan kann zu Stress und Fehlern führen.

Klare Zieldefinition und Zielverfolgung

Bevor du mit der Implementierung beginnst, ist es wichtig, klare Ziele und Erwartungen zu definieren. Diese Ziele sollten spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und terminiert (SMART) sein. Eine klare Zieldefinition hilft dir, den Fortschritt des Projekts zu überwachen und sicherzustellen, dass alle Beteiligten auf das gleiche Ziel hinarbeiten. Regelmäßige Überprüfungen und Updates der Zielverfolgung ermöglichen es dir, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und entsprechende Anpassungen vorzunehmen.

Top-Management-Unterstützung

Die Unterstützung des Top-Managements ist entscheidend für den Erfolg eines ERP-Projekts. Ohne das Engagement und die Förderung der obersten Führungsebene kann es schwierig sein, sich die notwendigen Ressourcen zu sichern. Das Top-Management sollte eine klare Vision für das ERP-Projekt kommunizieren und aktiv an der Planung und Umsetzung beteiligt sein. Diese Unterstützung zeigt den Mitarbeitern, dass das Projekt von höchster Priorität ist und sorgt für die notwendige Motivation und Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen.

Branchenspezifische Anforderungen und Anpassungen

Anpassung von ERP-Systemen an die Produktion

Ein ERP-System muss auf die spezifischen Anforderungen der Produktion zugeschnitten sein, um effektiv zu funktionieren. Die Produktion hat einzigartige Bedürfnisse, die ein allgemeines Softwaresystem nicht unbedingt vollständig abdeckt. Zudem kommt es darauf an, was produziert wird: Ein ERP für die Lebensmittelproduktion hat andere Anforderungen als für Kosmetik oder Schreibwaren.

Daher ist es wichtig, dass du ein System wählst, das Referenzen in der Produktion hat oder sich individuell anpassen lässt. Folgende Anforderungen an eine ERP-Lösung für die Produktion gilt es zu beachten:

  • Produktionsplanung und -steuerung: Dieses ERP-Modul hilft dir, die Produktionsprozesse zu planen, zu steuern und zu überwachen. Es unterstützt dich bei der Erstellung von Produktionsplänen, der Verwaltung von Ressourcen und der Überwachung der Produktionsleistung in Echtzeit (PPS-System).
  • Qualitätsmanagement: Mit diesem Modul kannst du Qualitätsstandards überwachen und sicherstellen, dass deine Produkte den erforderlichen Spezifikationen entsprechen. Es ermöglicht die Dokumentation von Qualitätsprüfungen und unterstützt dich bei der Implementierung von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung.
  • Lieferkettenmanagement: Dies hilft dir, deine Lieferketten effizient zu verwalten, indem es die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Lieferanten verbessert. Es unterstützt die Verwaltung von Bestellungen, den Wareneingang und die Nachverfolgung von Lieferungen.
  • Wartungsplanung: Dieses Modul ermöglicht die Planung und Verwaltung von Wartungsarbeiten an Maschinen und Anlagen. Es hilft dir, Ausfallzeiten zu minimieren und die Lebensdauer deiner Ausrüstung zu verlängern.

Berücksichtigung von branchentypischen Prozessen und Normen

In der Produktion gibt es zahlreiche spezifische Prozesse und Normen, die eingehalten werden müssen. Dazu gehören:

  • Regulatorische Anforderungen: Dein ERP-System sollte in der Lage sein, rechtliche Anforderungen der Branche rund um Produktsicherheit, Arbeitsschutz oder Lieferketten zu erfüllen. Dies umfasst auch die Einhaltung von Sicherheitsstandards, Umweltvorschriften und anderen gesetzlichen Bestimmungen.
  • Standardisierte Produktionsprozesse: Die Produktion hat häufig standardisierte Prozesse, die im ERP-System abgebildet werden müssen. Dazu gehören Verfahren zur Maschinensteuerung oder Lagerverwaltung.

Anforderungen an die Flexibilität und Skalierbarkeit

Ein ERP-System in der Produktion muss flexibel und skalierbar sein, um den sich ändernden Geschäftsanforderungen gerecht zu werden. Die Produktionsumgebung ist dynamisch und kann sich aufgrund von Marktveränderungen, technologischem Fortschritt oder unternehmensinternen Entwicklungen schnell ändern.

  • Umgang mit saisonalen Schwankungen: In vielen Produktionsbereichen gibt es saisonale Schwankungen in der Nachfrage. Dein ERP-System sollte in der Lage sein, diese Schwankungen zu begleiten. Dies hilft dir, Überproduktionen oder Engpässe zu vermeiden.
  • Anpassungsfähigkeit bei Produktänderungen: Produktinnovationen und -anpassungen sind in der Produktion häufig. Dein ERP-System muss flexibel genug sein, um neue Produkte, geänderte Produktspezifikationen und Produktionsmethoden schnell und effizient zu integrieren. Dies ermöglicht es dir, wettbewerbsfähig zu bleiben und auf Marktanforderungen zu reagieren.
  • Skalierbarkeit: Wenn dein Unternehmen wächst oder expandiert, muss dein ERP-System mitwachsen. Es sollte in der Lage sein, zusätzliche Produktionsstandorte, neue Geschäftsbereiche und eine größere Anzahl von Benutzern zu unterstützen, ohne an Leistungsfähigkeit zu verlieren.

Mit open next zum perfekt ERP-Plan in der Produktion

Die Positionierung deines Unternehmens ist ein wichtiger Aspekt bei der Einführung eines ERP-System. Insbesondere Unternehmen aus der Zulieferindustrie werden in modernen digitalen Infrastrukturen nicht nur in der Wertschöpfung ein Bestandteil dieser, sondern auch digital integriert. 

Achte daher darauf, dass dein neues System sich flexibel in bestehende digitale Ökosysteme einbinden lässt und dir zugleich optimale Möglichkeiten gibt, deine eigene Supply Chain digital zu gestalten. Dadurch laufen alle deine Prozesse mit minimaler Verschwendung und maximaler Effizienz ab.

Verschwendungen in Form von Zeit, Geld und Ressourcen sollten bereits zu Beginn deines ERP-Projektes sichtbar werden. So gewinnst du wertvolle Zeit, um Preisanpassungen vor dem Projekt und der damit einhergehenden Einführung eines ERP-Systems möglich zu machen. ERP-Projekte sind die komplexesten Projekte eines jeden Unternehmens, sodass passende Vorbereitungen und die richtigen Ziele zu den Projektphasen passen müssen.

Dein Ziel ist die Effizienzsteigerung und die digitale Prozessgestaltung. Der Weg zum Ziel wird dich nicht nur nachhaltig verändern, sondern auch intensiv mit deinem gesamten Team über mehrere Jahre beschäftigen. Achte daher besonders darauf, dass du Systeme und Partner auswählst, mit denen eine solche strategische und nachhaltige Zusammenarbeit Freude bereitet.

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