Integrationstest
Ein Integrationstest ist ein wichtiger Schritt in der Softwareentwicklung, bei dem verschiedene Softwaremodule oder -komponenten miteinander verbunden und als Einheit getestet werden. Das Ziel des Integrationstests ist es, sicherzustellen, dass die Module reibungslos zusammenarbeiten und keine Schnittstellenfehler oder Inkompatibilitäten zwischen den einzelnen Komponenten auftreten. Dies ist besonders wichtig, da Module in der Regel von verschiedenen Entwicklern erstellt werden und ihre Integration in ein größeres System zu Fehlfunktionen führen kann, wenn sie nicht gründlich getestet wird.
Der Integrationstest folgt auf den Modultest (Unit Test), bei dem einzelne Softwarekomponenten isoliert getestet werden. Der Integrationstest erweitert diesen Ansatz, indem er überprüft, wie gut diese Komponenten im Zusammenspiel funktionieren. Er ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass das gesamte Konzept oder System korrekt arbeitet und keine unerwarteten Fehler auftreten, wenn verschiedene Module oder Systeme miteinander kommunizieren.
Arten von Integrationstests
Es gibt mehrere Arten von Integrationstests, die verwendet werden, um sicherzustellen, dass die verschiedenen Softwarekomponenten eines Systems ordnungsgemäß zusammenarbeiten. Die Wahl des geeigneten Integrationstests hängt oft von der Systemarchitektur und der Komplexität des Projekts ab. Zu den gängigsten Arten gehören der Top-Down-Integrationstest, der Bottom-Up-Integrationstest, der Big Bang-Integrationstest und der inkrementelle Integrationstest.
Top-Down-Integrationstest
Beim Top-Down-Integrationstest wird die hierarchische Struktur des Systems von oben nach unten getestet. Zunächst werden die höheren Module (oft die Hauptkomponenten des Systems) integriert und getestet. Die tieferen, detaillierteren Module werden schrittweise integriert und getestet, wenn die höheren Module erfolgreich getestet wurden.
Dieser Ansatz bietet den Vorteil, dass die Systemarchitektur früh getestet wird, sodass Fehler in der Kommunikation zwischen den Hauptmodulen schnell erkannt werden können. Allerdings kann es eine Herausforderung sein, wenn die tieferen Module noch nicht vollständig entwickelt sind, da in solchen Fällen Stubs (Platzhalter) verwendet werden müssen, um den Test durchzuführen.
Bottom-Up-Integrationstest
Im Gegensatz zum Top-Down-Ansatz beginnt der Bottom-Up-Integrationstest mit den niedrigeren Modulen des Systems, also den detaillierten Komponenten, die in der Regel die Grundfunktionen des Systems darstellen. Diese werden zuerst integriert und getestet, bevor die höheren Module des Systems hinzugefügt und getestet werden.
Dieser Ansatz eignet sich besonders gut, wenn die tieferen Module des Systems bereits fertig entwickelt und stabil sind. Ein Vorteil dieses Ansatzes ist, dass Probleme in den Basisfunktionen des Systems frühzeitig identifiziert werden können. Ein Nachteil besteht jedoch darin, dass die Systemarchitektur und das Zusammenspiel der Hauptmodule erst spät im Testprozess überprüft werden.
Big Bang-Integrationstest
Beim Big Bang-Integrationstest werden alle Module des Systems gleichzeitig integriert und getestet, nachdem sie separat entwickelt und getestet wurden. Dieser Ansatz wird oft in kleineren Projekten verwendet, bei denen es weniger Abhängigkeiten zwischen den Modulen gibt.
Der Big Bang-Ansatz hat den Vorteil, dass alle Module sofort gemeinsam getestet werden können, was die Testdauer verkürzen kann. Allerdings birgt dieser Ansatz auch Risiken, da Fehler in den Schnittstellen zwischen den Modulen schwerer zu diagnostizieren sind. Da alle Module gleichzeitig integriert werden, kann es schwierig sein, den genauen Ursprung eines Fehlers zu identifizieren.
Inkrementeller Integrationstest
Der inkrementelle Integrationstest kombiniert Elemente des Top-Down- und Bottom-Up-Ansatzes. Die Module werden in kleine Gruppen oder Schritte integriert und getestet. Nachdem eine Gruppe erfolgreich getestet wurde, wird die nächste Gruppe von Modulen hinzugefügt und erneut getestet, bis alle Komponenten des Systems integriert sind.
Dieser Ansatz bietet den Vorteil, dass Probleme frühzeitig identifiziert und behoben werden können. Durch die schrittweise Integration lassen sich Fehlerquellen leichter isolieren, und das Risiko, dass schwerwiegende Fehler in den späteren Phasen auftreten, wird minimiert. Der inkrementelle Ansatz eignet sich besonders gut für größere Projekte mit komplexen Abhängigkeiten zwischen den Modulen.
Prozess des Integrationstests
Der Prozess eines Integrationstests umfasst mehrere wichtige Schritte, die sicherstellen, dass die verschiedenen Module oder Komponenten eines Systems nahtlos zusammenarbeiten. Ein gut strukturierter Testprozess hilft dabei, Schnittstellenprobleme frühzeitig zu erkennen und die Qualität des Gesamtsystems sicherzustellen. Der typische Ablauf eines Integrationstests besteht aus der Planung, der Erstellung von Testfällen, der Durchführung der Tests und der anschließenden Auswertung der Ergebnisse.
Planung des Integrationstests
Die Planung des Integrationstests ist der erste und entscheidende Schritt im Prozess. Hier wird festgelegt, welche Module oder Komponenten integriert und in welcher Reihenfolge getestet werden. Die Planung hängt oft von der gewählten Teststrategie ab, wie zum Beispiel dem Top-Down-, Bottom-Up- oder Big Bang-Ansatz. In der Planungsphase werden auch die Testumgebung und die benötigten Testdaten definiert, um sicherzustellen, dass der Test realistische Bedingungen abbildet.
Wichtige Fragen, die in dieser Phase beantwortet werden müssen, sind:
- Welche Module sind bereits bereit für den Integrationstest?
- Welche Module haben Abhängigkeiten voneinander?
- Welche Schnittstellen müssen besonders gründlich getestet werden?
Eine sorgfältige Planung ist besonders in ERP-Projekten oder bei Digitalisierungsprojekten notwendig, da hier oft viele verschiedene Module und Systeme miteinander interagieren.
Erstellung von Testfällen
Die Testfälle bilden die Grundlage für den Integrationstest. In dieser Phase werden spezifische Szenarien und Fälle definiert, die sicherstellen, dass alle relevanten Aspekte der Modulintegration getestet werden. Ein Testfall beschreibt die Eingaben, die erwarteten Ergebnisse und die Kriterien, anhand derer beurteilt wird, ob der Test erfolgreich war.
Die Testfälle sollten möglichst realistische Szenarien abdecken und sowohl die normale Funktionalität als auch Sonderfälle und Fehlerszenarien berücksichtigen. In komplexen Systemen ist es besonders wichtig, Testfälle zu erstellen, die auch Randbedingungen und unvorhergesehene Ereignisse einbeziehen, um sicherzustellen, dass das System unter allen Umständen stabil bleibt.
Durchführung und Dokumentation der Tests
Sobald die Testfälle erstellt wurden, wird der Integrationstest durchgeführt. Während der Durchführung werden die Module oder Komponenten schrittweise integriert und auf ihre Funktionalität und Schnittstellen getestet. Dies kann manuell oder, in vielen Fällen, automatisiert erfolgen. Automatisierte Tests werden besonders in großen Projekten bevorzugt, da sie den Testprozess beschleunigen und menschliche Fehler reduzieren.
Während der Durchführung ist es wichtig, alle Testergebnisse sorgfältig zu dokumentieren. Die Dokumentation sollte alle durchgeführten Tests, ihre Ergebnisse und eventuelle Fehlermeldungen umfassen. Diese Aufzeichnungen sind wichtig, um später eine gründliche Analyse der Tests vornehmen und eventuelle Probleme beheben zu können.
Auswertung der Ergebnisse
Die Auswertung der Testergebnisse ist der abschließende Schritt im Integrationstest-Prozess. Hier werden die dokumentierten Ergebnisse analysiert, um festzustellen, ob die getesteten Module oder Komponenten wie erwartet funktionieren und miteinander kompatibel sind. Wenn Fehler entdeckt werden, müssen sie klassifiziert und in einem weiteren Schritt behoben werden.
Die Auswertung hilft dabei, kritische Schnittstellenprobleme zu identifizieren, bevor das System in die nächste Phase übergeht. Besonders in ERP-Projekten oder anderen umfangreichen Software Implementierungen ist die sorgfältige Auswertung der Testergebnisse entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Systeme korrekt zusammenarbeiten und keine funktionalen oder technischen Probleme auftreten.
Integrationstests in der Softwareentwicklung
Der Integrationstest spielt eine zentrale Rolle in der Softwareentwicklung, da er sicherstellt, dass die verschiedenen Module eines Systems nicht nur einzeln, sondern auch im Zusammenspiel fehlerfrei funktionieren. Dies ist besonders wichtig, da die meisten Softwareprojekte aus mehreren Komponenten bestehen, die von verschiedenen Entwicklern erstellt werden und miteinander kommunizieren müssen. Durch den Integrationstest können Schnittstellenprobleme und Kommunikationsfehler zwischen diesen Komponenten frühzeitig entdeckt und behoben werden.
Vermeidung von Fehlern in Schnittstellen
Ein häufiges Problem in der Softwareentwicklung sind Schnittstellenfehler, die entstehen, wenn zwei oder mehr Module nicht richtig miteinander interagieren. Solche Fehler können dazu führen, dass Daten falsch übertragen oder Funktionen nicht korrekt ausgeführt werden. Der Integrationstest hilft, diese Fehler zu vermeiden, indem er die Datenflüsse zwischen den Modulen testet und sicherstellt, dass die Schnittstellen korrekt implementiert sind.
Schnittstellenfehler treten besonders häufig in komplexen Systemen wie ERP-Lösungen oder Digitalisierungsprojekten auf, wo verschiedene Module für Finanzen, Logistik oder Vertrieb nahtlos zusammenarbeiten müssen. Ohne einen gründlichen Integrationstest besteht die Gefahr, dass wichtige Prozesse fehlerhaft funktionieren oder im schlimmsten Fall komplett ausfallen.
Sicherstellung der Zusammenarbeit von Modulen
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Integrationstests ist die Sicherstellung, dass die verschiedenen Softwaremodule korrekt miteinander zusammenarbeiten. Jedes Modul hat eine spezifische Funktion, aber oft hängt die erfolgreiche Ausführung dieser Funktion von der Zusammenarbeit mit anderen Modulen ab. Der Integrationstest überprüft, ob diese Zusammenarbeit reibungslos funktioniert und ob alle Module wie vorgesehen kommunizieren.
In Projekten wie der Einführung eines neuen ERP-Systems ist die Zusammenarbeit zwischen den Modulen besonders wichtig, da diese Systeme mehrere Geschäftsbereiche abdecken und in Echtzeit auf gemeinsame Daten zugreifen müssen. Der Integrationstest gewährleistet, dass Daten und Informationen korrekt zwischen den Modulen fließen und dass keine Datenverluste oder Inkonsistenzen auftreten.
Früherkennung von Fehlern
Eine der größten Stärken des Integrationstests ist die Früherkennung von Fehlern. Durch das frühzeitige Testen der Integration von Modulen können potenzielle Probleme bereits in einem frühen Stadium der Entwicklung erkannt und behoben werden. Dies spart Zeit und Ressourcen, da Fehler, die erst in späteren Phasen entdeckt werden, meist aufwändiger zu beheben sind.
Die Früherkennung von Fehlern ist besonders wertvoll in großen Softwareprojekten wie ERP-Implementierungen, bei denen viele Module und Systeme miteinander verbunden sind. Durch regelmäßige Integrationstests können Entwicklungsprobleme identifiziert und gelöst werden, bevor sie größere Auswirkungen auf das Projekt haben.
Integrationstests mit Projekttypen
Der Integrationstest wird in vielen verschiedenen Projekttypen eingesetzt, da er sicherstellt, dass alle Module eines Systems reibungslos zusammenarbeiten. Die spezifischen Anforderungen an den Integrationstest können jedoch je nach Projektart variieren. In ERP-Systemen, Digitalisierungsprojekten und agilen Entwicklungsprojekten gibt es unterschiedliche Herausforderungen und Teststrategien, die berücksichtigt werden müssen.
Integrationstests in ERP-Systemen
In ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning) spielen Integrationstests eine entscheidende Rolle, da diese Systeme aus vielen verschiedenen Modulen bestehen, die über verschiedene Unternehmensfunktionen hinweg zusammenarbeiten. Typische ERP-Module umfassen Finanzen, Beschaffung, Vertrieb und Produktion, die alle miteinander verknüpft sind. Ein Fehler in der Datenübertragung oder der Kommunikation zwischen diesen Modulen kann schwerwiegende Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb haben.
Der Integrationstest in ERP-Systemen stellt sicher, dass diese Module korrekt zusammenarbeiten, Daten konsistent verarbeitet werden und keine Schnittstellenfehler auftreten. Dabei wird geprüft, ob Informationen, die von einem Modul generiert werden (z. B. Bestelldaten im Beschaffungs-Modul), korrekt an andere Module (z. B. das Finanzmodul) weitergeleitet werden. Da ERP-Systeme oft unternehmensweit eingesetzt werden, ist ein umfassender Integrationstest unverzichtbar, um reibungslose Abläufe sicherzustellen.
Integrationstests in Digitalisierungsprojekten
In Digitalisierungsprojekten geht es häufig darum, bestehende manuelle Prozesse zu automatisieren und verschiedene Systeme miteinander zu integrieren. Hier spielen Integrationstests eine Schlüsselrolle, um sicherzustellen, dass alle neuen digitalen Prozesse nahtlos in die bestehende Infrastruktur eingebettet werden und die Kommunikation zwischen den Systemen funktioniert.
Integrationstests in Digitalisierungsprojekten stellen sicher, dass neue digitale Tools und Plattformen mit bestehenden Systemen, wie etwa ERP-, CRM- oder HR-Systemen, korrekt interagieren. Es wird getestet, ob die Datenströme zwischen den neuen und alten Systemen korrekt funktionieren und ob die Automatisierung wie gewünscht abläuft. Fehler in diesen Tests können dazu führen, dass die Digitalisierung ineffizient wird oder bestehende Prozesse gestört werden.
Integrationstests in agilen Projekten
In agilen Entwicklungsprojekten finden Integrationstests kontinuierlich statt, da die Entwicklung in kurzen, wiederholten Sprints erfolgt. In jeder Iteration werden neue Funktionen oder Module entwickelt und müssen nahtlos in die bestehenden Komponenten integriert werden. Diese schrittweise Entwicklung erfordert ständige Integrationstests, um sicherzustellen, dass die neuen Module mit den bereits vorhandenen korrekt interagieren.
Agile Projekte nutzen oft automatisierte Integrationstests, um sicherzustellen, dass bei jeder neuen Iteration keine Regressionen oder Fehler in bereits getesteten Modulen auftreten. Diese kontinuierliche Integration und das ständige Testen sind ein zentraler Bestandteil der agilen Methodik und stellen sicher, dass das Gesamtsystem stabil bleibt, während neue Features hinzugefügt werden.
Herausforderungen und Risiken bei Integrationstests
Die Durchführung von Integrationstests bringt verschiedene Herausforderungen und Risiken mit sich, die die Qualität und Effizienz des Tests beeinflussen können. Diese Probleme entstehen vor allem aufgrund der Komplexität moderner Softwarearchitekturen und der Abhängigkeiten zwischen Modulen. In Projekten wie ERP-Implementierungen oder Digitalisierungsprojekten ist es besonders wichtig, diese Herausforderungen frühzeitig zu identifizieren und zu managen, um Fehlfunktionen und Projektverzögerungen zu vermeiden.
Komplexität der Schnittstellen
Eine der größten Herausforderungen bei Integrationstests ist die Komplexität der Schnittstellen zwischen den einzelnen Modulen oder Systemen. In modernen Softwaresystemen kommunizieren die Module oft über verschiedene Protokolle und Schnittstellen, die sorgfältig getestet werden müssen, um sicherzustellen, dass Daten korrekt übertragen und verarbeitet werden. Fehler an diesen Schnittstellen können schwerwiegende Auswirkungen haben, da sie den Informationsfluss zwischen den Modulen stören und zu Datenverlusten oder Fehlfunktionen führen können.
Besonders in ERP-Systemen ist die Komplexität der Schnittstellen hoch, da viele Module auf gemeinsame Daten zugreifen und diese in Echtzeit verarbeiten müssen. Ein Fehler in einer Schnittstelle kann beispielsweise dazu führen, dass Bestellungen, Zahlungen oder Bestandsdaten nicht korrekt verarbeitet werden.
Zeitaufwand für umfassende Tests
Ein weiterer kritischer Punkt bei Integrationstests ist der Zeitaufwand, der für eine umfassende Testabdeckung erforderlich ist. Da bei einem Integrationstest mehrere Module gleichzeitig getestet werden, müssen zahlreiche Szenarien durchlaufen werden, um sicherzustellen, dass alle Interaktionen zwischen den Modulen korrekt funktionieren. Dies kann bei größeren Projekten viel Zeit in Anspruch nehmen, insbesondere wenn viele verschiedene Systeme miteinander verknüpft sind.
In Digitalisierungsprojekten und bei agilen Entwicklungen kann der Zeitaufwand für Integrationstests problematisch sein, da diese Projekte oft unter einem engen Zeitplan stehen. Hier müssen Testzyklen häufig beschleunigt werden, ohne dabei die Qualität zu beeinträchtigen, was eine besondere Herausforderung darstellt.
Abhängigkeiten zwischen Modulen
Die Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen Modulen stellen eine weitere Herausforderung dar. In vielen Systemen sind die Module voneinander abhängig, und Fehler in einem Modul können sich direkt auf andere Module auswirken. Diese Abhängigkeiten erschweren die Fehlerdiagnose, da es oft schwierig ist, den Ursprung eines Problems zu identifizieren, wenn mehrere Module miteinander interagieren.
In ERP-Projekten treten solche Abhängigkeiten häufig auf, da ein Modul, wie beispielsweise das Finanzmodul, Informationen aus anderen Modulen wie dem Beschaffungs- oder Vertriebsmodul benötigt. Ein Problem in einer dieser Komponenten kann dazu führen, dass das gesamte System nicht wie vorgesehen funktioniert.
Testumgebungen und Datenqualität
Die Qualität der Testumgebung und der verwendeten Testdaten ist entscheidend für den Erfolg von Integrationstests. Eine unzureichend konfigurierte Testumgebung kann dazu führen, dass Probleme im realen Betrieb des Systems übersehen werden. Es ist wichtig, dass die Testumgebung so realitätsnah wie möglich gestaltet wird, um realistische Szenarien und Lasttests durchzuführen.
Auch die Qualität der Testdaten spielt eine zentrale Rolle. Werden unzureichende oder unvollständige Testdaten verwendet, können wichtige Fehler oder Inkompatibilitäten übersehen werden. In komplexen Systemen wie ERP-Lösungen ist es besonders wichtig, Testdaten zu verwenden, die den realen Geschäftsprozessen entsprechen, um sicherzustellen, dass das System unter realistischen Bedingungen getestet wird.
Best Practices für Integrationstests
Um Integrationstests effizient und erfolgreich durchzuführen, gibt es einige Best Practices, die Unternehmen und Entwicklungsteams befolgen können. Diese Ansätze helfen, Fehler frühzeitig zu erkennen, den Testprozess zu optimieren und sicherzustellen, dass die verschiedenen Module und Schnittstellen eines Systems reibungslos zusammenarbeiten. Besonders in komplexen Projekten wie ERP-Implementierungen oder Digitalisierungsprojekten ist die Anwendung von Best Practices entscheidend für den Projekterfolg.
Automatisierung von Tests
Die Automatisierung von Integrationstests ist eine der effektivsten Methoden, um den Testprozess zu beschleunigen und menschliche Fehler zu reduzieren. Automatisierte Tests ermöglichen es, regelmäßig wiederkehrende Tests durchzuführen, ohne dass manuelle Eingriffe erforderlich sind. Dies spart Zeit und stellt sicher, dass Tests auch bei komplexen Systemen schnell und effizient durchgeführt werden können.
In agilen Projekten und bei kontinuierlichen Integrationen (CI) ist die Testautomatisierung besonders wertvoll, da sie es Teams ermöglicht, schnell auf Änderungen im Code zu reagieren und sicherzustellen, dass neue Module korrekt integriert werden, ohne dass dies den bestehenden Code beeinträchtigt. Tools wie Selenium, JUnit oder TestNG werden häufig verwendet, um Integrationstests zu automatisieren.
Regelmäßige Tests in der Entwicklungsphase
Eine weitere Best Practice besteht darin, regelmäßige Integrationstests während der gesamten Entwicklungsphase durchzuführen. Anstatt zu warten, bis alle Module fertiggestellt sind, sollten Integrationstests schon frühzeitig und kontinuierlich durchgeführt werden. Dies stellt sicher, dass Probleme sofort erkannt und behoben werden können, bevor sie sich auf andere Teile des Systems auswirken.
In ERP-Projekten und bei modularen Systemen ist es besonders wichtig, neue Module schrittweise zu integrieren und regelmäßig zu testen. Durch diese schrittweise Integration werden Fehler frühzeitig erkannt und es bleibt genügend Zeit, um Anpassungen vorzunehmen, ohne den Projektzeitplan zu gefährden.
Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Testern
Eine enge Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Testern ist eine weitere wichtige Best Practice. Entwickler haben oft tiefes technisches Wissen über die einzelnen Module, während Tester darauf spezialisiert sind, Fehlerquellen und Schnittstellenprobleme zu identifizieren. Durch eine enge Zusammenarbeit können beide Teams sicherstellen, dass die Tests alle wichtigen Interaktionen zwischen den Modulen abdecken und die Testszenarien realistische Geschäftsprozesse widerspiegeln.
In Projekten wie der Digitalisierung von Geschäftsprozessen ist es wichtig, dass Entwickler und Tester regelmäßig zusammenkommen, um die Teststrategie zu überprüfen und anzupassen. Dies stellt sicher, dass alle relevanten Schnittstellen und Datenflüsse getestet werden und das System die Anforderungen der Endnutzer erfüllt.
Frühe Fehlererkennung und schnelle Korrektur
Ein wesentlicher Vorteil von Best Practices im Integrationstest ist die frühe Fehlererkennung. Durch regelmäßige und automatisierte Tests können Probleme frühzeitig erkannt werden, bevor sie sich auf das gesamte System auswirken. Dies reduziert die Kosten und den Zeitaufwand für spätere Korrekturen, da Fehler im frühen Entwicklungsstadium leichter zu beheben sind.
In agilen Projekten ist es entscheidend, dass Fehler schnell behoben werden, um die Entwicklungsgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten. Automatisierte Tools und kontinuierliche Integration ermöglichen es, den Entwicklungsprozess effizienter zu gestalten und Fehler sofort zu identifizieren.
Einsatz realistischer Testdaten
Eine weitere Best Practice ist der Einsatz von realistischen Testdaten, die den tatsächlichen Geschäftsprozessen und Szenarien entsprechen. Die Verwendung unzureichender oder unrealistischer Testdaten kann dazu führen, dass potenzielle Fehler übersehen werden, die erst im Live-Betrieb auftreten. Durch die Verwendung echter oder simuliert realistischer Daten kann sichergestellt werden, dass die Tests genau die Bedingungen abbilden, unter denen das System später eingesetzt wird.
In ERP-Projekten ist die Verwendung realistischer Testdaten besonders wichtig, da diese Systeme oft auf umfangreichen Datenmengen basieren, die aus verschiedenen Quellen stammen. Die Testdaten müssen die Komplexität und die Datenflüsse im realen Betrieb widerspiegeln, um aussagekräftige Testergebnisse zu erhalten.
Schrittweise Integration und Tests
Eine weitere Best Practice besteht darin, die Module und Komponenten des Systems schrittweise zu integrieren und zu testen. Der inkrementelle Ansatz ermöglicht es, kleinere Teile des Systems zu integrieren und zu überprüfen, bevor weitere Komponenten hinzugefügt werden. Auf diese Weise können Fehler schnell identifiziert und isoliert werden, ohne dass sie das gesamte System beeinträchtigen.
In Digitalisierungsprojekten bietet der schrittweise Ansatz die Möglichkeit, neue digitale Prozesse nach und nach zu implementieren, wobei jeder Schritt getestet wird, bevor der nächste folgt. Dies reduziert das Risiko, dass größere Fehler erst spät im Projekt entdeckt werden.
Newsletter-Anmeldung